Stadieneinteilung
Die Krankheit kann unbehandelt einen chronischen Verlauf nehmen.
Es kann eine Einteilung nach dem zeitlichen Verlauf als auch nach Symptomen erfolgen.
Zeitlicher Verlauf
- Akute entzündliche Schwellung (0–3 Monate) mit lokalen Entzündungszeichen (Schwellung, Rötung, Wärme, Schmerz, Funktionsstörung)
- Dystrophie (3–6 Monate) mit Gelenkversteifung
- Atrophie (6–12 Monate) = Endstadium (keine Funktion mehr)
Symptome
Die Symptome sind anfangs unspezifisch, so dass die Diagnosestellung verzögert werden kann.
Ebenso ist der Krankheitsverlauf individuell stark unterschiedlich, wobei von der spontanen Totalremission
bis zur Progression mit nicht unerheblicher Einschränkung der Lebensqualität alle Abstufungen zu finden sind.
Motorische Störungen
Bei mehr als drei von vier Patienten besteht eine Schwäche der betroffenen Extremität,
die im Akutstadium durch Schmerzen und das Ödem bedingt ist, im chronischen Stadium durch Kontrakturen und Fibrosen.
Bei der Hälfte der Patienten besteht ein Tremor und bei jedem Dritten kommt es zu Myoklonien.
Sensorische Störungen
Bei vielen Patienten kommt es zur sogenannten Hyperalgesie, also zu einer stark erhöhten
Schmerzempfindlichkeit meist auf mechanische Reize oder zur Allodynie, d. h. Schmerzen
bei einer eigentlich nicht schmerzhaften Empfindung (z. B. Bestreichen der Haut mit einem Wattebausch).
Bei ca. drei von vier Patienten besteht ein Ruheschmerz, der individuell sehr unterschiedlich ausfällt
(bzw. brennend oder prickelnd). In selteneren Fällen kommt es zu Taubheit oder einem Fremdheitsgefühl der betroffenen Extremität.
Autonome Störungen
Fast immer kommt es im Anfangsstadium zu Rötung, Schwellung (Ödem) und Erhitzung
der Haut (Zeichen der Entzündung), die sich bei längerem Fortbestehen (Chronifzierung) zu einer Blaufärbung
und Kältegefühl verändert. In der Hälfte der Fälle besteht eine erhöhte Schwitzneigung (Hyperhydrosis).
Veränderungen im Röntgenbild
Beim Übergang in das chronische Stadium finden sich typische Veränderungen auf Röntgenaufnahmen
des Handgelenkes und der Hand: Es treten fleckige Aufhellungen, also Stellen mit vermehrter Strahlentransparenz,
auf, bedingt durch Verringerung des Kalksalzgehaltes im Knochen. Diese nehmen bei fortschreitender Chronifizierung zu,
bis das Bild einer hochgradigen Inaktivitätsosteoporose vorliegt. Zu diagnostischen Zwecken im Anfangsstadium
ist eine Röntgenuntersuchung allerdings ungeeignet, da hier noch keine Veränderungen sichtbar werden.
Trophische Störungen
In vielen Fällen kommt es im akuten Stadium zu einem vermehrten Nagel- und Haarwachstum,
im chronischen Stadium wechselt es ins Gegenteil. In schweren Fällen kann es zum Abbau
der Muskulatur (Atrophie) mit der Ausbildung von Kontrakturen und folglicher Bewegungseinschränkung kommen.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Komplexes_regionales_Schmerzsyndrom